Was steckt Gutes in Rosskastanien?
Auch zu Rosskastanien hat die Hausmittel Oma wieder ein paar gute Tipps.
Im Herbst säumen die kleinen „Hirschaugen“ unsere Wegränder. Nicht nur für Kinder zum “Männchen” basteln sind sie toll, in ihnen stecken ungeahnte Kräfte für unsere Gesundheit, Haushalt und Schönheit.
Der Baum mit Rosskastanien wurde erst vor ungefähr 450 Jahren aus dem Ostbalkan nach Zentraleuropa gebracht. Da man sie früher an Pferde (Rösser) verfütterte, wenn sie unter Husten und Atemnot litten, erhielten sie den Namen „Rosskastanien“. Vorwiegend wurden sie als Tierfutter genutzt. Es gab zwar den Brauch, immer eine Rosskastanie in der Hosentasche mit sich zu tragen, gegen Schutz vor Rheuma, doch als richtige Heilpflanze für den Menschen wurde die Kastanie erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckt.
Im Inneren der grünen stacheligen Frucht sind bis zu drei braune Samen zu finden, diese enthalten Saponine, Flavonoide, Cumarine, Aescin Gerb- und Nährstoffe. Die Saponine haben seifenähnliche Wirkstoffe, Aescin wird bei Venenbeschwerden eingesetzt, vor allem bei Krampfadern.
Waschmittel aus Rosskastanien
Versucht es doch einfach mal ein erstklassiges, völlig biologisches Waschmittel herzustellen, hier die Rezeptur:
5-8 Kastaniensamen schälen und mit einem Nudelholz zerkleinern. Dann in ca. 400ml Wasser aufkochen lassen. Durch ein Sieb abseihen und abkühlen. Gebt einen Löffel Waschsoda dazu, das hilft das Wasser zu enthärten und die Reinigungswirkung zu verstärken. Diesen Sud ganz normal in das Waschmittelfach wie Flüssigwaschmittel geben.
Zahnpasta aus Rosskastanien
Kastanien reinigen, desinfizieren und wirken entzündungshemmend sowie gewebefestigend, daher eignen sie sich super als Zahnpasta. Das Rezept dazu findest Du hier:
Ein paar frische und trockene Samen schälen und zerkleinern bis ein Pulver entsteht. Dann mit gemahlenem Natron (Apotheke) mischen und je nach Geschmack gemahlene Salbei- oder Minzblätter beimengen.
Badezusatz aus Rosskastanien
Was auch gut für eine bessere Durchblutung sorgt, ist ein Vollbad mit Rosskastanien. Da das in der Rosskastanie enthaltene Aescin gefäßstabilisierend und durchblutungsfördernd wirkt. Und so stellt man den Badezusatz her:
Dafür ungefähr 1 Kilogramm Rosskastanien in 5 Liter Wasser über Nacht einweichen. Vor der Anwendung das Wasser samt Kastanien aufkochen und 30 Minuten köcheln lassen. Durch ein Sieb abgießen und in das Badewasser geben.
Eine Tinktur aus Rosskastanien
Du kannst aber auch die wertvollen Inhaltsstoffe der Rosskastanie in Form einer Tinktur nutzen. Zur Herstellung wird Alkohol verwendet um den Samen seine Wirkstoffe zu entlocken. Eine Tinktur ist schnell angesetzt.
Als erstes die Kastanien zerkleinern, man kann sie sowohl geschält als auch ungeschält verwenden. Bei geschälten Kastanien wird die Tinktur gelb, bei ungeschälten wird sie dunkelbraun. Die Kastanien bis zur Hälfte in ein Schraubdeckel-Glas füllen, danach Doppelkorn draufgießen bis sie gut bedeckt sind. Das Glas verschließen und das Glas an einem warmen Ort 2 – 6 Wochen ziehen lassen. Die Tinktur dann abfiltern am besten mit Hilfe eines Kaffeefilters und anschließend in eine dunkle Flasche abfüllen. An einem dunklen, kühlen Platz gelagert hält sich so eine Tinktur mindestens 1 Jahr.
Danach kann man die Tinktur zur Herstellung von Cremes, Salben oder Venengels einsetzen.
Eine Salbe aus Rosskastanien
Wie man eine Kastaniensalbe zur Stärkung der Venen herstellt, hier das Rezept:
Für das Grundrezept der Salbe (ergibt ca. 80ml) benötigt man 30ml Tinktur, 30ml Olivenöl, 15g Lanolin/Wollwachs (Apotheke), 4g Bienenwachs, 1 großen Topf und ein zweites Gefäß für ein Wasserbad, 1 weiteren kleinen Topf zum Erwärmen der Tinktur und zum Aufbewahren einen Salbentiegel oder einfach kleine Schraubgläser.
Tee aus Rosskastanien
Kastanientee eignet sich wunderbar als schleimlösendes Mittel bei festsitzendem Husten. Dazu werden die Blüten der Kastanien verwendet. Im Frühjahr wachsen sie frisch am Kastanienbaum oder man besorgt sie sich aus der Apotheke. Je dünner man den Tee ansetzt, desto entspannender ist die Wirkung.
Ganz wichtig sei noch erwähnt, dass die hellgrünen Samenschalen der unreifen Früchte giftig sind. Also bitte von Kindern fernhalten, die ja gerne ihre Händchen in den Mund stecken. Bei größeren Hautverletzungen an den Händen sollte man die unreifen, grünen Schalen nicht anfassen. Wenn man zu viel davon erwischt kann das im schlimmsten Fall zu Bauchschmerzen und Übelkeit, bis hin zum Erbrechen führen.
Und jetzt viel Spaß beim Ausprobieren der tollen Verwendungsmöglichkeiten der Rosskastanie.
Eure Hausmittel Oma
Weitere Tipps zu Oma’s Hausmittel kannst Du hier finden: Oma’s Hausmittel